Was ist ein Disclaimer?

Ein Disclaimer (Haftungsausschluss) ist ein rechtlicher Hinweis, mit dem Sie als Websitebetreiber die Haftung für bestimmte Inhalte und Verlinkungen ausschließen. Sie weisen damit auf mögliche Irrtümer in Ihren Inhalten und die Eigenverantwortlichkeit Ihrer Nutzer hin. Der Disclaimer schützt davor, dass Seitenbesucher Sie für fehlerhafte oder falsch interpretierte Informationen haftbar machen. Allerdings ist der Disclaimer kein Freibrief – bei vorsätzlich rechtswidrigen Inhalten greift er nicht.

Das englische Wort „disclaim“ bedeutet „abstreiten, verneinen, von sich weisen“. Und genau darum geht es in einem Disclaimer: rechtliche Verantwortung von sich zu weisen und klarzustellen, wofür Sie als Betreiber einer Website nicht haften.

Als Websitebetreiber sind Sie für alle Inhalte auf Ihrer Internetseite verantwortlich. Durch das Veröffentlichen eines Haftungsausschlusses schützen Sie sich vor rechtlichen Konsequenzen für den Fall, dass Nutzer Inhalte falsch interpretieren oder anwenden. Ein Disclaimer weist darauf hin, dass Sie für bestimmte Inhalte und Verlinkungen nicht haften. In Deutschland ist der Disclaimer keine gesetzliche Pflicht, aber dennoch sehr empfehlenswert.

Wichtig ist: Ein Disclaimer ersetzt nicht das Impressum. Dieses ist für gewerbliche Websites gesetzlich vorgeschrieben und muss bestimmte Pflichtangaben enthalten.

Ist ein Disclaimer Pflicht?

In Deutschland gibt es keine gesetzliche Verpflichtung, einen Disclaimer auf der Website zu veröffentlichen. Dennoch ist ein Haftungsausschluss sehr zu empfehlen, um rechtliche Risiken und Abmahnungen zu vermeiden. Denn auch wenn Sie Ihre Website sorgfältig pflegen, können sich leicht fehlerhafte Inhalte oder riskante Verlinkungen einschleichen.

Ein gut formulierter Disclaimer signalisiert den Besuchern Ihrer Webseite außerdem Seriosität und Professionalität. Er unterstreicht Ihren Anspruch, verantwortungsvoll mit Inhalten umzugehen. Das schafft Vertrauen.

Tipp: Platzieren Sie den Disclaimer möglichst an einer gut sichtbaren Stelle auf Ihrer Website, zum Beispiel im Footer. So signalisieren Sie direkt, dass Sie sich um rechtliche Absicherung kümmern.

Bestandteile eines Disclaimers

Ein rechtssicherer Haftungsausschluss für Websites sollte die folgenden Bestandteile enthalten:

1. Haftungsausschluss für eigene Inhalte

In diesem Abschnitt weisen Sie darauf hin, dass Sie die Inhalte Ihrer Website sorgfältig erstellt und geprüft haben, aber dennoch keine Haftung oder Garantie für deren Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität übernehmen.

Ein Beispiel-Satz für den Haftungsausschluss:

„Die Inhalte dieser Website wurden mit größter Sorgfalt erstellt. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Inhalte können wir jedoch keine Gewähr übernehmen.“

2. Haftungsausschluss für externe Links

Ihr Haftungsausschluss sollte klarstellen, dass Sie keine Verantwortung für die Inhalte externer Websites tragen, auf die Sie verlinken. Denn für fremde Inhalte können Sie nicht haften.

Ein möglicher Formulierungsvorschlag für den Link-Disclaimer:

„Unser Angebot enthält Links zu externen Websites, auf deren Inhalte wir keinen Einfluss haben. Deshalb können wir für diese fremden Inhalte auch keine Gewähr übernehmen. Für die Inhalte der verlinkten Seiten ist stets der jeweilige Anbieter oder Betreiber verantwortlich.“

3. Hinweis auf Urheberrechte

Weisen Sie Nutzer darauf hin, dass die Inhalte Ihrer Website urheberrechtlich geschützt sind. Unerlaubtes Kopieren kann rechtliche Folgen haben.

Ein Copyright-Hinweis könnte folgendermaßen lauten:

„Die durch die Seitenbetreiber erstellten Inhalte und Werke auf diesen Seiten unterliegen dem deutschen Urheberrecht. Die Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und jede Art der Verwertung außerhalb der Grenzen des Urheberrechtes bedürfen der schriftlichen Zustimmung des jeweiligen Autors bzw. Erstellers.“

4. Datenschutzhinweis

Informieren Sie Ihre Nutzer darüber, dass Sie personenbezogene Daten nur im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen erheben und speichern. Verlinken Sie zusätzlich auf Ihre ausführliche Datenschutzerklärung.

Beispiel für einen Datenschutz-Disclaimer:

„Die Betreiber dieser Seiten nehmen den Schutz Ihrer persönlichen Daten sehr ernst. Wir behandeln Ihre personenbezogenen Daten vertraulich und entsprechend der gesetzlichen Datenschutzvorschriften sowie unserer Datenschutzerklärung.“

5. Salvatorische Klausel

Eine salvatorische Klausel stellt sicher, dass der Disclaimer auch dann gültig bleibt, wenn einzelne Formulierungen sich als ungültig erweisen sollten.

Mustertext für eine salvatorische Klausel:

„Sollten einzelne Bestimmungen dieses Haftungsausschlusses unwirksam oder undurchführbar sein oder nach Vertragsschluss unwirksam oder undurchführbar werden, bleibt davon die Wirksamkeit im Übrigen unberührt.“

Hier noch ein paar weitere wichtige Punkte für einen effektiven Disclaimer:

• Formulieren Sie den Disclaimer eindeutig und verständlich, vermeiden Sie Juristendeutsch. Mit einfacher Sprache stellen Sie sicher, dass jeder Besucher den Disclaimer versteht.
• Platzieren Sie den Disclaimer gut sichtbar, am besten in der Navigation Ihrer Website und verlinken Sie darauf im Impressum und der Datenschutzerklärung. So kann ihn jeder Besucher schnell finden.
• Passen Sie den Disclaimer an Ihre individuellen Anforderungen an. Ein Standardtext aus dem Internet reicht meist nicht aus. Überlegen Sie, welche Inhalte und Besonderheiten Ihre Website hat und welche Punkte Sie im Disclaimer abdecken müssen.
• Lassen Sie den Disclaimer im Zweifelsfall von einem Anwalt prüfen, der sich mit Internetrecht auskennt. So sind Sie auf der sicheren Seite, dass Ihr Disclaimer wasserdicht ist und Sie im Fall der Fälle schützt.

Wo finde ich Disclaimer-Vorlagen und Muster?

Es gibt viele kostenlose Disclaimer-Generatoren und Textbausteine im Internet, mit denen Sie schnell einen Haftungsausschluss für Ihre Website erstellen können. Doch Vorsicht: Häufig sind solche Gratisvorlagen lückenhaft oder veraltet und bieten keinen zuverlässigen Schutz.

Ein nicht korrekter Disclaimer kann im Zweifel eher schaden als nutzen. Wenden Sie sich an seriöse Anbieter wie eRecht24 oder fragen Sie Ihre Webdesign-Agentur, wenn Sie Hilfe benötigen.

Fazit

Ein Disclaimer ist rechtlich zwar nicht vorgeschrieben, für Websitebetreiber aber dringend zu empfehlen. Mit einem gut formulierten Haftungsausschluss für Inhalte und Links können Sie sich vor juristischen Problemen und Abmahnungen schützen.

Bei komplexen Websites kann es sinnvoll sein, den Disclaimer von einem spezialisierten Anwalt prüfen zu lassen. So stellen Sie sicher, dass Sie wirklich alle rechtlichen Fallstricke berücksichtigt haben. Mit einem wasserdichten Haftungsausschluss sind Sie auf der sicheren Seite und können sich entspannt auf Ihr Kerngeschäft konzentrieren.

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