Was ist Eye-Tracking?

Eye-Tracking, also Blickverfolgung, ist eine Technologie, die die Bewegungen und Positionen der Augen registriert, um zu bestimmen, wohin eine Person gerade sieht. Dies kann beispielsweise verwendet werden, um zu analysieren, wie Menschen visuelle Information verarbeiten, welche Bereiche einer Webseite oder eines Produktdesigns die meiste Aufmerksamkeit auf sich ziehen oder zur Verbesserung der Benutzerinteraktion in bestimmten Anwendungen, wie z.B. in der Augmented Reality (AR) oder Virtual Reality (VR).

Eye-Tracking-Systeme funktionieren in der Regel, indem sie Licht (oft Infrarot) auf das Auge werfen und dann mit Hilfe einer Kamera die Reflexionen der Hornhaut und der Pupille erfassen. Spezialisierte Software analysiert diese Daten, um die Blickrichtung und -bewegung zu bestimmen. Diese Technologie findet in vielen Bereichen Anwendung, unter anderem in der Psychologie, Medizin, Marketingforschung, Design- und Usability-Tests sowie in der Verbesserung von Assistenzsystemen für Menschen mit körperlichen Einschränkungen.

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Anwendungsgebiete

Eye-Tracking findet breite Anwendung in verschiedenen Gebieten, sowohl im wissenschaftlichen als auch im kommerziellen Bereich. Einige der wichtigsten Anwendungsbereiche sind:

Usability- und User Experience Forschung: Durch die Analyse, wohin Personen auf Webseiten, in Software-Interfaces oder bei der Interaktion mit mobilen Apps schauen, können Designer und Entwickler die Benutzerfreundlichkeit verbessern.
Marketing und Werbung: Marktforscher verwenden Eye-Tracking, um zu verstehen, welche Aspekte einer Werbung, eines Plakats oder einer Verpackung die Aufmerksamkeit der Betrachter auf sich ziehen und wie diese visuellen Elemente die Wahrnehmung der Marke beeinflussen.
Psychologische Forschung: Eye-Tracking ermöglicht es Psychologen, zu verstehen, wie Menschen Informationen in verschiedenen Kontexten verarbeiten, einschließlich der Studie von kognitiven Prozessen wie Lesen, Gedächtnis und Aufmerksamkeit.
Neurowissenschaft: Forscher im Bereich der Neurowissenschaften nutzen Eye-Tracking, um die visuelle Wahrnehmung und die damit verbundenen Gehirnaktivitäten zu studieren.
Bildung und Lernen: Durch die Analyse, wie Lernende mit Lernmaterialien interagieren, können Pädagogen effektivere Lehrmethoden entwickeln.
Videospiel-Design und -Entwicklung: Game-Designer verwenden Eye-Tracking, um das Spielerlebnis zu verbessern, indem sie verstehen, auf welche Elemente Spieler in bestimmten Spielsituationen achten.
Automobilindustrie: Zur Verbesserung der Sicherheit nutzen einige Fahrzeugentwickler Eye-Tracking-Systeme, um die Aufmerksamkeit und Müdigkeit des Fahrers zu überwachen.
Assistierte Technologien: Für Menschen mit körperlichen Einschränkungen bieten Eye-Tracking-basierte Systeme eine Möglichkeit der Kommunikation und Interaktion mit Computern oder anderen Geräten, indem die Augenbewegung die Rolle der Hände oder der Stimme übernimmt.
Diese Aufstellung verdeutlicht, wie vielfältig Eye-Tracking in unseren Alltag und in zahlreiche Fachgebiete integriert ist, um unser Verständnis von menschlichem Verhalten und Interaktionen zu vertiefen und technologische sowie pädagogische Innovationen voranzutreiben.

 

Eye-Tracking in der Usability-Forschung und im Marketing

Eye-Tracking ist ein leistungsstarkes Instrument in der Usability- und User Experience (UX) Forschung sowie im Marketing und der Werbung. Die genauen Methoden und Anwendungen in diesen Bereichen bieten tiefe Einblicke in das Benutzerverhalten und die Effektivität von Design oder Werbeinhalten.

Usability- und User Experience (UX) Forschung

In der Usability- und UX-Forschung wird Eye-Tracking genutzt, um zu verstehen, wie Nutzer mit Webseiten, Software und anderen digitalen Produkten interagieren. Dies bietet wertvolle Einblicke in Benutzerpräferenzen und hilft, potenzielle Probleme im Design zu identifizieren. Einige spezifische Anwendungen umfassen:

  • Navigationseffizienz: Untersuchung, wie schnell und effizient Nutzer die benötigten Informationen oder Funktionen auf einer Webseite oder in einer App finden. Dies kann Aufschluss darüber geben, ob Navigationsmenüs intuitiv platziert sind.
  • Verständlichkeit des Layouts: Analyse, welche Bereiche des Layouts die meiste Aufmerksamkeit auf sich ziehen und ob wichtige Informationen oder Call-to-Aktion-Schaltflächen bemerkt werden.
  • Erkennung von Usability-Problemen: Wenn Nutzer länger auf bestimmte Bereiche schauen (sogenannte Fixationen), könnte dies auf Unsicherheiten oder Verwirrung hinweisen, was Verbesserungsmöglichkeiten aufzeigt.
  • Marketing und Werbung

    Im Marketing und in der Werbung wird Eye-Tracking eingesetzt, um die Wirksamkeit von Anzeigen, Verpackungsdesigns und anderen Marketingmaterialien zu analysieren. Es hilft zu verstehen, wie Konsumenten Werbeinhalte wahrnehmen und darauf reagieren:

  • Anzeigeneffektivität: Eye-Tracking kann aufzeigen, welche Teile einer Anzeige – sei es in einer Zeitschrift, im Fernsehen oder online – die meiste Aufmerksamkeit erregen. Dies ermöglicht es Werbetreibenden zu analysieren, ob Schlüsselelemente wie das Produkt oder die Marke ausreichend hervorgehoben sind.
  • Verpackungsdesign: Durch das Verständnis, welche Elemente eines Produktverpackungsdesigns die Aufmerksamkeit der Verbraucher auf sich ziehen, können Marken die visuelle Attraktivität ihrer Produkte auf dem Regal erhöhen.
  • Heatmaps und Gaze Plots: Diese visuellen Darstellungen, generiert aus Eye-Tracking-Daten, zeigen, wo und in welcher Reihenfolge die Blickpunkte auf einem Bildschirm oder einer Anzeige liegen. Sie erlauben es Marketern, die visuelle Reise des Betrachters nachzuvollziehen und zu optimieren.

In beiden Bereichen ermöglicht die Eye-Tracking-Technologie tiefgehende Einsichten in die menschliche Wahrnehmung und das Verhalten, die weit über das hinausgehen, was mit herkömmlichen Analysemethoden wie Umfragen oder Interviews erfasst werden kann. Indem man genau versteht, was Nutzer oder Konsumenten sehen, worauf sie achten und was sie möglicherweise übersehen, können Designer, Entwickler und Marketingexperten gezieltere und wirkungsvollere Entscheidungen treffen.

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Software und hilfreiche Tools

Für Eye-Tracking-Projekte stehen zahlreiche Tools und Softwarelösungen zur Verfügung, die Anwendern aus Forschung, Marketing, Usability-Testing und anderen Bereichen helfen, die Blickbewegungen und -muster ihres Publikums zu verfolgen und zu analysieren. Hier einige Beispiele für gängige Eye-Tracking-Software und -Hardware:

Software für Eye-Tracking

  • Tobii Pro Studio: Tobii ist einer der führenden Hersteller von Eye-Tracking-Hardware und -Software. Tobii Pro Studio ist speziell für die Datenerfassung, Visualisierung und Analyse im Kontext von Usability-Studien und Forschungsprojekten konzipiert.
  • iMotions: iMotions ist eine umfangreiche biometrische Forschungsplattform, die Eye-Tracking mit anderen physiologischen Messdaten (z.B. EEG, GSR) kombiniert. Sie wird in einer breiten Palette von Anwendungsfeldern eingesetzt, von akademischer Forschung bis hin zu kommerziellem User-Testing.
  • Gazepoint Analysis: Gazepoint stellt Eye-Tracking-Hardware bereit und bietet mit Gazepoint Analysis eine Softwarelösung, die speziell für Benutzerfreundlichkeitsstudien und Marktuntersuchungen entwickelt wurde.
  • EyeQuant: Für Webdesign und Online-Marketing spezialisiert, nutzt EyeQuant künstliche Intelligenz (KI), um Webseiten anhand von Eye-Tracking-Daten zu analysieren und Vorhersagen über die visuelle Wahrnehmung zu treffen.

Hardware für Eye-Tracking

  • Tobii Eye Tracker: Tobii bietet eine Reihe von Eye-Tracking-Geräten an, die in unterschiedlichen Kontexten wie wissenschaftlicher Forschung, Marktforschung und auch in Gaming eingesetzt werden können.
  • Gazepoint GP3 & GP4: Diese Geräte von Gazepoint bieten eine kostengünstige Lösung für die Durchführung von Eye-Tracking-Studien und sind sowohl für Forschungszwecke als auch für kommerzielle Anwendungen geeignet.
  • EyeLink 1000 Plus: Dieses System von SR Research ist besonders für seine hohe Sensibilität und Genauigkeit bekannt und wird häufig in der psychologischen und neurowissenschaftlichen Forschung eingesetzt.

Die Verfügbarkeit und die spezifischen Funktionen der genannten Tools und Software sind von den neuesten Updates und Entwicklungen abhängen. Es empfiehlt sich, die jeweiligen offiziellen Webseiten für die aktuellsten Informationen zu besuchen.

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Die Vor- und Nachteile von Eye-Tracking Methoden

Eye-Tracking-Technologie bietet einzigartige Einblicke in das visuelle Verhalten und die kognitive Verarbeitung von Menschen. Wie bei jeder Technologie gibt es jedoch Vor- und Nachteile, die es zu berücksichtigen gilt.

Vorteile von Eye-Tracking:

  • Direkte Messung der Aufmerksamkeit: Eye-Tracking ermöglicht es, exakt zu erfassen, wohin und wie lange jemand blickt. Dies bietet direkte Einblicke in die Aufmerksamkeitsverteilung und Interessen der Nutzer.

  • Verständnis des unbeabsichtigten Verhaltens: Es ermöglicht die Beobachtung natürlicher Reaktionen und Verhaltensweisen, die möglicherweise nicht verbalisiert werden oder dem Nutzer nicht bewusst sind.
  • Verbesserung der Nutzererfahrung: Durch das Verständnis, wie Nutzer mit Produkten oder Dienstleistungen interagieren, können Entwickler die Benutzererfahrung verbessern, indem sie Design und Funktionalitäten an die Bedürfnisse und das Verhalten der Nutzer anpassen.
  • Vielseitige Anwendbarkeit: Eye-Tracking findet in vielen Bereichen Anwendung, von wissenschaftlicher Forschung über Produktentwicklung bis hin zu Marketing und Webdesign, was seine Vielseitigkeit unterstreicht.
  • Verbesserung der Lernhilfen und assistierenden Technologien: Besonders im Bildungsbereich und bei der Entwicklung von Assistenzsystemen für Menschen mit Behinderungen kann Eye-Tracking wertvolle Dienste leisten.

Nachteile von Eye-Tracking:

  • Kosten: Die Anschaffung der notwendigen Hardware und Software für Eye-Tracking kann teuer sein, besonders für hochwertige Systeme. Dies kann den Zugang für kleinere Organisationen oder individuelle Forscher beschränken.
  • Komplexität bei der Datenerhebung und -analyse: Die Gewinnung aussagekräftiger Daten mittels Eye-Tracking erfordert sorgfältige Planung, Durchführung und Analyse. Dies kann spezielles Training und Erfahrung erfordern.
  • Physische Beschränkungen: Manche Personen können aufgrund von Sehbehinderungen oder bestimmten physischen Bedingungen nicht an Eye-Tracking-Studien teilnehmen. Auch kann das Tragen von Brille oder Kontaktlinsen die Genauigkeit der Messungen beeinflussen.
  • Potenzielle Datenschutzbedenken: Die Erfassung von Blickdaten kann sensible Informationen über Individuen offenlegen. Dies erfordert strenge Datenschutzmaßnahmen und ethische Überlegungen.
  • Interpretation der Daten: Die bloße Erfassung, wohin Personen blicken, liefert keine direkten Informationen darüber, warum sie dies tun. Die Interpretation von Eye-Tracking-Daten erfordert Fachkenntnisse und eine sorgfältige Kontextualisierung.

Zusammenfassend bietet Eye-Tracking tiefe Einblicke in das menschliche Verhalten und kognitive Prozesse, bringt jedoch auch Herausforderungen mit sich, die bei der Planung und Durchführung von Studien berücksichtigt werden müssen.

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Fazit

Eye-Tracking stellt eine interessante Methode dar, um präzise Einblicke in das visuelle Verhalten und die Aufmerksamkeitsverteilung von Menschen zu gewinnen. Trotz Herausforderungen wie Kosten, Datenerhebungskomplexität und Datenschutzbedenken bietet es ein sinnvolles Werkzeug in Bereichen wie Usability-Testing, Marktforschung, psychologischer Forschung und assistiven Technologien, um nur einige zu nennen. Indem es ermöglicht, unbewusste Reaktionen und Präferenzen zu verstehen, eröffnet Eye-Tracking neue Perspektiven für die Optimierung von Produktdesign, Werbestrategien und Nutzererfahrungen.